Gerade in den letzten Jahren ist eine Entwicklung zu beobachten, die immer rapider vorangetrieben wird. Junge Menschen ziehen zunehmend von dem Land in die großen Städte. Noch bis vor fünfzehn Jahren war die Landbevölkerung im Mittel jünger als die Stadtbevölkerung. Heute ist das Gegenteil der Fall. Ältere Menschen bevorzugen immer mehr das Land. Dahinter stecken verschiedene Ursachen.
Durch den Wegzug junger Menschen vom Land entsteht eine demographische Ungleichheit, die sich stetig weiterentwickelt. Dieses Ergebnis ist ein Teil der Studie des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Grundlage der Studie waren Ergebnisse aus den Jahren 2008 bis 2014. Da ausschließlich das Umzugsverhalten deutscher Staatsbürger für die Auswertung herangezogen wurde, spiegeln die Ergebnisse nur die Entwicklung der Binnenmigration wider.
Während der Jahre des Studienzeitraumes waren es ganze 250.000 Menschen mehr, die es von ländlichen Gegenden in städtische Gegenden zog als umgekehrt. Somit konnte die Studie die Zuwanderung in die Städte und die Abwanderung vom Land in ihrer ganzen Ausprägung deutlich machen. Dabei ergab sich eine große Auffälligkeit hinsichtlich der Altersstruktur der Menschen, die während der Studienjahre einen Umzug unternommen haben. Besonders ausgeprägt ist die Landflucht bei der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen. Junge Menschen ab dreißig hingegen tendieren häufiger dazu, von den Städten in ländliche Regionen zu ziehen.
Der Zuzug der jungen Erwachsenen, die noch keine dreißig Jahre alt sind, lässt sich vor allem dadurch erklären, dass sich diese Bevölkerungsgruppe gerade in der Ausbildungsphase befindet und somit Universitätsstädte bevorzugt.
Des Weiteren werden die an einem Ort übliche Lohnhöhe und die Arbeitslosigkeit mit ursächlich dafür, dass junge Menschen aus ländlichen Regionen abwandern. Tendenziell wandern Menschen dort ab, wo ein niedriges Lohnniveau vorherrscht und die Arbeitslosigkeit hoch ist. Eine hohe Arbeitslosenquote veranlasst junge Menschen dazu, in Regionen zu ziehen, wo die Beschäftigungsquote höher liegt. Die an einem Ort üblichen Wohnpreise werden jedoch in keinem auffälligen Maße dafür verantwortlich, dass Menschen eine Umzugsentscheidung treffen.
Das Problem der Abwanderung junger Menschen aus ländlichen Regionen ist in ostdeutschen Gebieten besonders prägnant. Dies kann am Beispiel von Bautzen, wo besonders viele 18- bis 29-Jährige wegziehen, noch einmal deutlich gemacht werden. Rund ein Viertel dieser Altersgruppe entschieden sich in den Untersuchungsjahren, vom Land in die Stadt zu ziehen.
Ganz anders sieht es in den großen Städten wie München und Hamburg aus. Dass gerade hier ein großer Zuwachs von jungen Menschen zu verzeichnen ist, verdeutlich noch einmal, dass die besten Möglichkeiten für einen fair bezahlten Arbeitsplatz einen Ort besonders attraktiv für junge Menschen machen.
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Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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